Ich habe gerade einen größeren Beitrag über Leim, Anpressdruck usw verfasst und will in diesem Zusammenhang mal kurz über ein Problem beim Arbeitsschritt „Bankplatte verleimen“ schreiben.
Die Bankplatte ist 190cm breit, 83cm tief und etwa 11cm stark. Und ja, sie ist etwa über 130kg schwer. Das ist echt massiv!
Das Problem beim Bankplatte verleimen
Nun ist mir beim Verleimen mit Tietbond III ein Fehler passiert und auf einer Länge von etwa 70cm (nicht ganz die Hälfte) ist eine Leimfuge aufgegangen.
Jetzt ist guter Rat teuer. Was tun. Dabie gab es unterschiedliche Ansätze:
Aufsägen, neu Abrichten und neu Verleimen:
Gute Idee, aber leider nicht möglich. Die Platte ist 11cm stark und eine derartig große Säge steht mir nicht zur Verfügung. Außerdem lässt sich eine 130kg (oder dann 70kg) schwere Platte nicht wirklich gut abrichten.
Auseinanderbrechen und erneut die Bankplatte verleimen:
Die brachiale Methode. Tatsächlich habe ich einige Zeit an dieser Methode überlegt. Aber verschiedene Schreiner oder Holzwerker haben mir davon abgeraten, da ich die Bruchstelle nie wieder sauber zusammenbekommen würde. Tatsächlich habe ich mir das auch gedacht und diese Methode am Ende verworfen.
Gewindestange einsetzen
Ein weiterer Vorschlag eines Holzwerkers war es Quer durch alle Lamellen ein 12mm Loch zu Bohren und eine Gewindestange einzusetzen. Diese Methode widerstrebte mir direkt und wurde gar nicht erst zuende gedacht, auch weil mich die Stange am Ende irgendwo stören würde.
Verleimung wiederholen / Nachleimen
Diese Methode ist es am Ende geworden, da sie gleichzeitig erlaubt die restliche Fuge zu überprüfen und im prositiven Prüfungsfall mir die Möglichkeit gibt erneut die Bankplatte zu verleimen.
Ich habe also einen Hartholzkeil genommen und versucht die Fuge auf 4mm zu verbreitern.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Die Leimfuge lässt sich so verbreitern, oder auch der Rest der Fuge reisst offen (eine Lamelle kann natürlich auch brechen).
Am Ende konnte ich die Fuge auf etwa 3-4mm erweitern. Die restlichen 120cm der Fuge haben nicht nachgegegeben. Etwas untergelegt und von oben viel viel Leim rein, bis es unten raus suppt. Neu gepresst und gehofft, dass es hällt.
Die Platte liegt aktuell seit etwa 9 Monaten in meiner unbeheizten Werkstatt und ist dort allen Witterungen (Sommer >35°C, Winter <10°C) ausgesetzt. Bis jetzt hat die Platte gehalten!
Ich habe die Platte übrigens mit Titebond III geleimt. Das würde ich heute nicht mehr machen. Warum habe ich in dem Beitrag Verleimen für Heimwerker beschrieben. Den notwendige Anpressdruck für Titebond III kann ich auf einer so großen Fläche nicht zur Verfügung stellen.
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